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Durch die wilde Schöllenen auf die Göscheneralp |
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Ramser Männerriegenreise 2011 „Der Huge reist im Zuge“: So nahm die Männerriegenreise, von Klein-Kassier Ueli Roth bestens vorbereitet, in Ramsen einen rasanten Auftakt. Rasant, weil eben ein Hug nur dank einer zufällig vorbeifahrenden Passantin doch noch rechtzeitig sein Ticket, welches zum Benützen der öffentlichen Verkehrsmittel berechtigt, zu Hause holen und in seinen Wanderrucksack stecken konnte. Nämlicher Hug beteiligte sich auch bei der nächsten nennenswerten Aktion während der Hinfahrt. Weil der Aufenthalt im Zürcher Hauptbahnhof für einen Kaffeehalt benutzt wurde, verteilten sich die Reisenden auf verschiedene Gaststätten. Obwohl der Organisator vorher gewissenhaft die Abfahrtszeit, den Perron und das Zielort mitgeteilt hatte, brachte es eine Gruppe, in der Zusammensetzung HU-LA-GNÄ-GNÄ, zustande in den falschen Zug zu steigen. Bemerkenswert mit welcher Ruhe der verantwortliche Leiter das Verschwinden von vier seiner „Schäfchen“ zur Kenntnis nahm. Dank Handy konnten die Vermissten allerdings bereits nach kurzer Zeit geortet und auf den richtigen Weg geleitet werden. Immerhin hatten es die vier geschafft in allgemeiner Richtung Innerschweiz aufzubrechen, sodass ein Umsteigen in den richtigen Zug, notabene in Zug, noch möglich war. Andermatt (nach Gerüchten soll das Dorf demnächst in „Sawiris-City“ umbenannt werden) erreichten schlussendlich alle gemeinsam, und nach einem Mittagessen wurde die Wanderung durch die Schöllenen-Schlucht nach Göschenen in Angriff genommen. Die Schlucht war seit alters ein schwer zu überwindendes Hindernis auf der Route über den Gotthardpass. Die Teufelsbrücke, der Sage nach eben vom Teufel gebaut, sowie die Stege, welche entlang der Felsen führten, wurden immer wieder beschädigt. Aus diesem Grund wurde 1707 „das Urnerloch“, das erste Tunnel bei einer Alpenstrasse, erstellt. Während der Schlacht zwischen Russen und Franzosen im Jahr 1799 wurde die Brücke erneut zerstört. Erst 1830 war der Übergang, welcher auch heute noch die Reuss überquert, wieder hergestellt. Allerdings genügte er später den Anforderungen des Strassenverkehrs nicht mehr, weshalb 1958 eine neue Strassenbrücke eröffnet wurde. Gleich neben der Teufelsbrücke befindet sich das „Suworow-Denkmal“, welches 1899 von Russland erstellt wurde und an die während der Kampfhandlungen gefallenen russischen Soldaten erinnert. Während der Wanderung wurde jedem klar, welche Anstrengungen die früheren Generationen aufwenden mussten, um die Alpen überqueren zu können, und wie auch heute noch die wilde Schöllenen ein enges Portal in Richtung Süden bildet. Das Tal ist teilweise so eng, dass der Wanderweg zeitweise über die Galerie, welche das Schienentrassee schützt, führt und mehrere Male die Autostrasse überquert. Bei einer solchen Kreuzung fuhr just zur gleichen Zeit ein Ramser Mitbürger samt Familie die Schöllenen hoch. Keine Frage, man musste sich begrüssen und kurz die neusten Neuigkeiten austauschen, was die nachfolgenden Autofahrer, wegen der kleinen Verzögerung, zu einem Hupkonzert veranlasste. Dabei gibt es doch nichts Schöneres als in der Fremde vertrauten Gesichtern zu begegnen. Bequem per Bus wurde schliesslich das Nachtquartier „im Gwüest“, auf der Göscheneralp anvisiert. Das Gasthaus der Familie Mattli stand ehemals weiter hinten im Tal, auf der Hinteralp. Dieses Gebiet wurde jedoch beim Bau des Stausees überflutet, weshalb der Eigentümer einen Landabtausch in Kauf nehmen und an den neuen Standort ziehen musste. Am Abend stand für Einige das obligate Hacken auf dem Programm. Lieber das Billet oder die Zahnbürste vergessen, als das dafür notwendige „Münzrölleli“. Am Sonntag stand zunächst der Aufstieg zum Stausee auf der Göscheneralp an. Gestaut wird das Wasser mittels eines Steinschüttdamms, welcher auf der Talseite mit Gras überwachsen ist. Der Kern des Damms besteht aus Opalinuston aus dem Jura. Die Filterschichten und Stützkörper wurden aus lokalem Gestein aufgeschüttet. Mittels einer 28.3 km langen Leitung wird auch das Wasser aus dem hinteren Urserental (Furkapass) gefasst und durch das Bergmassiv in den See geleitet. Hier trennten sich die „Fidelios“ von den „Sportivos“. Während erstere zum Moorseelein und anschliessend ins Tal wanderten, nahmen letztere den Aufstieg zur Bergseehütte in Angriff. Diese SAC-Unterkunft liegt auf 2350 Meter über Meer und bietet einen Blick auf den Dammagletscher und den Dammastock. Die beeindruckende Landschaft ist allerdings auch vom Stausee her in der ganzen Pracht zu sehen. Wie der Name aussagt, befindet sich in der Nähe der Hütte ein Bergsee, welcher von den „Hartgesottenen“ zu einem Bade benutzt wurde. Im Postauto in Richtung Göschenen fanden dann die verschiedenen Wanderkategorien wieder zusammen. Glück hatte ein „Fidelio“, welcher beinahe einem Fisch als Köder vorgeworfen wurde. Rechtzeitig noch konnte der Angelhaken, welcher ein Fischer beim Auswurf an dessen Rucksack befestigt hatte, entfernt werden, bevor er wohl ins Wasser geschleudert worden wäre. So fanden alle wieder wohlbehalten nach Hause zurück und können von einem gelungenen Vereinsausflug erzählen. |
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Herzlichen
Dank unserem Kleinkassier Ueli für die Organisation und Leitung der tollen
Reise und an Geri Hug für den ausführlichen und genüsslichen Bericht ! |
Bilder (c) Albert Neidhart |
Bilder (c) Hansruedi Brütsch |
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